Newsrooms in Unternehmen sind für eine effektive Veränderungskommunikation unverzichtbar, da sie eine konsistente, transparente und zeitnahe Kommunikation mit allen Stakeholder-Gruppen ermöglichen. Indem sie die Kommunikation nach Themen statt nach Kanälen organisieren, stellen sie sicher, dass veränderungsrelevante Informationen mit den strategischen Zielen abgestimmt sind und durch koordinierte Maßnahmen die richtigen Zielgruppen erreichen. In diesem Artikel geben wir einen kurzen Überblick über die Geschichte des Newsrooms in Unternehmen. Dieser Kontext untermauert die Notwendigkeit von Veränderungen, indem er veranschaulicht, wie das Modell die anhaltenden Herausforderungen in modernen Kommunikationsumgebungen löst. Ihre Entstehungsgeshichte zu kennen, hilft zu verstehen, warum die damit verbundenen kulturellen Veränderungen – Zusammenarbeit statt Hierarchie, Themen statt Kanäle – notwendig sind und ihre Wurzeln in Erfahrungen der Vergangenheit haben.
1. Die Newsroom-Idee entstand in den USA
Die Idee des Newsrooms geht – wie so vieles in der Kommunikation – auf eine Idee aus den USA zurück. Im Jahre 1994 etablierten Verantwortliche der Zeitung Philadelphia Inquirer einen der ersten Newsrooms der Welt. Der US-Fotograf Will Steacy hat ihn zwischen 2009 und 2012 dokumentiert.
Nach der Jahrtausendwende schwappte dieses Konzept nach Europa und bestimmte fortan die Strukturen auch hiesiger moderner Medienhäuser. Die Kernelemente: Denken in Themen und funktionale Einteilung der Redakteure in Editoren und Reporter bzw. in Inhalte-orientierte Ressortexperten (Politik, Wirtschaft, Sport etc.) und Kanal-orientierte Medienprofis (Print, Audio, Video, Online/Social Media). Sie planen, produzieren und spielen seither 24/7 Content aus.
Wir im viadoo-Team haben in den vergangenen Jahrzehnten etlicher solcher Newsrooms vor Ort angesehen. Unter anderem kennen wir den News-Highway / Grüne Hölle des ZDF und den AkZent des Bayerischen Rundfunks, die wir hier im Blog bereits vorgestellt haben (vgl. auch Bilder am Ende). Außerdem haben wir einmal die Arbeit der BILD-Redaktion einen Tag lang dokumentiert und anschließend dem Deutschlandfunk darüber ein Interview gegeben.
2. Den Social-Media-Newsroom gab es zuerst
Bald erreichte das in den Medienhäusern entwickelte Newsroom-Konzept auch die Unternehmenswelt. Zunächst allerdings nur in Form so genannter Social-Media-Newsrooms. Dabei handelte es sich um eine Weiterentwicklung des klassischen Pressebereichs auf den Websites von Organisationen. Dort kamen zu den Pressemitteilungen und Downloads noch die Feeds einschlägiger Social-Media-Kanäle dieser Organisationen hinzu.
Vorreiter hierfür waren auch wieder Firmen aus den USA wie Ford und General Motors. In Deutschland gehörte 2008 etwa Volvic zu den First Movern (mit maßgeblicher Unterstützung der Agentur Achtung! in Hamburg). Wir als Dienstleister haben Social Media Newsrooms ab 2010 auf WordPress-Basis für uns und unsere Kunden entwickelt.
3. Der Corporate Newsroom hat mehrere Väter
Im Jahre 2011 etablierte schließlich die Siemens AG als einer der ersten großen Konzerne einen Corporate Newsroom. Maßgeblich beteiligt daran waren unter anderem Stefan Wagner und Christoph Hardt. Unser Gründer Dr. Dominik Faust konzipierte 2012 ebenfalls einen multimedialen Newsroom und stellte das Newsroom-Konzept auf dem Future Media Summit in Hamburg vor. Als Spiritus Rector vieler Corporate Newsrooms gilt außerdem Dr. Christoph Moss.
Der Corporate Newsroom lehnte sich in Struktur und Funktionsweise an sein Vorbild aus den Medienhäusern an. Das hatte einen guten Grund. Denn Unternehmen wollen zunächst über ansprechende Inhalte (Owned, Earned, Paid Content) die Aufmerksamkeit ihrer Anspruchsgruppen gewinnen. Über Interaktion wollen sie dann bestimmte Botschaften bei ihren Kunden platzieren und so den Absatz der eigenen Produkte und Dienstleistungen erhöhen. Außerdem wollen Firmen für Bewerber mittels Content attraktiver sein.
4. Aufnahmen von ausgewählten Newsrooms
Alle Bilder: © Faust / viadoo GmbH
Autor(en)
viadoo GmbH
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